Die „Corona-Krise“ hat die deutsche und internationale Wirtschaft zum Beginn des Jahres 2020 stark beschäftigt. Ein nie dagewesener Einbruch der wirtschaftlichen Gesamtleistung war die Folge des Lock Downs, finanzielle Hilfen in einem großen Ausmaß wurden gegeben und dennoch, so mancher Unternehmer fürchtet um den Fortbestand des Unternehmens.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir die Folgen, die der Lock Down in Deutschland und der Welt verursacht hat, nicht absehen. Die Krise hat, wie wohl kein Ereignis der letzten Jahre, Auswirkungen auf unser heutiges Leben, den Gang der Wirtschaft und wird uns auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen.
In einer Rückschau müssen wir festhalten, dass pandemische Ereignisse nicht bzw. nur sehr unzureichend versichert werden können. Die Versicherungswirtschaft begründet dies unter anderem damit, dass derartige Ereignisse ein nicht abschätzbares Risiko für die Assekuranz darstellen und deren Kalkulation unmöglich ist. Versicherungen sollen das individuelle Risiko eines jeden einzelnen schützen und gehen davon aus, dass der Schaden in der Regel in irgendeiner Form begrenzt werden kann. Selbst Elementarereignisse, wie Stürme oder Hochwasser betreffen allenfalls Regionen, selten bzw. niemals aber eine gesamte Volkswirtschaft.
Derzeit gibt es Überlegungen auf dem Versicherungsmarkt, in wieweit und in welchem Umfang eine Pandemie versichert werden kann. Die Versicherer würden damit ihrer originären Aufgabe, nämlich Schäden für einzelne tragbar zu machen, näher kommen. Gleichwohl würden auch solche Produkte nur begrenzten Schutz bieten können.
Umso wichtiger ist es die aktuellen Ereignisse in die Risikobetrachtung einzubeziehen. Hierbei sind im Risikomanagement in einem verketteten und verknüpften Wirtschaftsfeld folgende Fragen neu zu bewerten:
Welche Auswirkungen hat eine Pandemie auf meine tägliche Arbeit?
- Kann durch Hygienstandards einer Ausbreitung der Pandemie in meinem Betrieb entgegen gewirkt werden?
- Kann unsere Notfallplanung auf pandemische Ereignisse erweitert werden?
- Wie sind meine Zulieferer von den Ereignissen betroffen? Habe ich eine Ausweichmöglichkeit?
- Wie kann ich meine Transportkette sicher stellen?
- Welche Fürsorgepflichten habe ich als Arbeitgeber, Führungskraft und auch Mitarbeiter?
- Kann ich durch Kohortenbildung einen kompletten Stillstand verhindern?
- Wie erhalte ich Testmöglichkeiten?
Die Fragen können schier endlos fortgesetzt werden. Die Beantwortung der Fragen kann nur im Team erfolgen. Ein Business Continuity Management hat neue Aspekte. Die Fragen sind Chefsache.
Bleiben Sie wachsam und gesund!
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